Harry Potter und der Stein der Wiesen
Das erste von bisher vier Büchern um Harry Potter steht für den Beginn einer neuen Ära der Fantasyromane. Joanne K. Rowling knüpft, ohne den Autor zu kopieren, an J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe an und schafft es, das Genre der fantastischen Literatur wiederzubeleben. Inhalt: Mit elf Jahren erfährt Harry Potter, dass er ein Zauberer ist und eigentlich einer Parallelwelt angehört, die neben der Welt der Normalsterblichen existiert. Bis zu diesem Zeitpunkt ist er als Mündel bei den Dursleys aufgewachsen - seiner biederen Verwandtschaft, die Harry maßlos schikaniert. Durch Hagrid, einen Riesen, der Harry nach Hogwarts auf die Zauberschule bringen soll, erfährt der Junge die tatsächlichen Todesumstände seiner Eltern. Hatte er bislang geglaubt, sie seien bei einem Autounfall gestorben, erfährt er nun, dass seine Eltern im Kampf gegen den mächtigsten und niederträchtigsten Zauberer, den Magier Voldemort, ums Leben gekommen sind. Harry, der als einziger den Angriff überlebt hatte, konnte im Alter von einem Jahr auf unerklärliche Weise die Macht Voldemorts brechen und so die Zauberwelt von der schwarzen Magie befreien. Mit seiner Ankunft in Hogwarts lernt Harry die Eigenheiten der Zauberwelt kennen. Der normale Schulalltag wird jedoch bald durch Voldemorts Gegenwart bedroht. Harry findet heraus, dass der geschwächte Magier an den Stein der Weisen gelangen will - ein Stein, der seinem Besitzer ewiges Leben und unermessliche Kraft verspricht. Seinen Aufbewahrungsort bringen Voldemort ebenso wie Harry und seine Freunde Ron und Hermine in Erfahrung, die nun versuchen, den Magier daran zu hindern, in den Besitz des Steins zu gelangen. Es kommt zu einer zweiten Konfrontation zwischen Harry und Voldemort, und erneut gelingt es dem jungen Zauberer, Voldemorts Macht zu bannen. Aufbau: Der erste Roman der Potter-Reihe ist als Einleitung und Kommentar der nachfolgenden Bände zu verstehen. In ihm wird Harrys Vorgeschichte erzählt, seine Erlöserrolle näher bestimmt und das Hauptthema der Serie, der Kampf um das Gute und gegen das Böse, eingeführt. Etwa die Hälfte des Buches ist der Schilderung einer äußerst skurrilen Welt gewidmet, die durch ihre farbenfrohen, aber auch streng geordneten Strukturen die langweilige Welt der Normalsterblichen karikiert. Zunächst als Nebenhandlung in den Verlauf der Erzählung integriert, rückt die Geschichte Voldemorts und die von ihm ausgehende Bedrohung immer stärker in den Vordergrund. Der Zweikampf zwischen Voldemort und Harry am Ende des Romans leitet bereits zum nachfolgenden Band über. Wirkung: Als erster Autorin gelang es Rowling, mit allen ihren Büchern gleichzeitig die Spitzenpositionen der Bestsellerlisten zu belegen. Der Begeisterungssturm, den die Potter-Bände bei Lesern jeden Alters ausgelöst haben, ist phänomenal: Fangemeinden wurden gegründet und Potter-Partys gefeiert. Der Buchhandel gestaltete das Erscheinen jedes neuen Bands als große Events. Die Verfilmung des ersten Bands 2001 spielte allein in den USA am ersten Wochenende 93,5 Mio Dollar ein. Mit dem Verkauf der Merchandising-Rechte an Warner Brothers setzte aber auch eine gigantische Vermarktungswelle des Romanhelden ein, die viele Fans verärgerte. K. R.


Juiceman - 23. Mär, 13:11